Selbstdarstellung auf ganzer Linie: Was ist aus unserer Leistungsgesellschaft geworden?

Neulich habe ich einen Artikel zum Thema Recruiting gelesen, in dem der Autor eine neue Art von Bewerbung vorschlug. Seine Idee: Es würde doch Unternehmen ebenso wie Bewerbern viel Zeit sparen, wenn keine Motivationsanschreiben und Co. mehr verlangt werden – sondern im ersten Schritt einfach das LinkedIn-Profil dafür genutzt wird.

Da ich selbst kein Freund von umständlichen Bewerbungsverfahren bin, fand ich die Idee grundsätzlich gut. Ich schaue mir sowieso die Profile von Kandidaten in den Social Media an. Weil ich gerne mehr über den jeweiligen Menschen erfahren möchte. Welche Hobbies und Urlaubsinteressen sie haben, ob sie sich mit ihrem Themenbereich auch online beschäftigen und so weiter. Und inzwischen auch, um herauszufinden, ob wir überhaupt die gleichen Werte teilen.

Was mir dabei in den letzten Monaten nämlich vermehrt aufgefallen ist: Gerade auf LinkedIn hat sich viel geändert. Früher hast du dich dort von deiner besten Seite gezeigt, hast Nutzwertiges gepostet und Wert auf einen fachlichen Austausch gelegt. Heute habe ich manchmal das Gefühl, dass ich mich verklickt habe und stattdessen auf Instagram gelandet bin.

„Martin, du machst das doch schließlich auch!“ Stimmt. Allerdings bemühe ich mich bei jedem Beitrag, selbst eine persönliche Story so zu erzählen und anzureichern, dass meine Follower und Kontakte einen fachlichen Mehrwert davon haben.

Stattdessen lese ich jedoch vermehrt Postings, wo ich mich frage: Gehört das hier hin? Und was soll ich etwa als Arbeitgeber davon halten, wenn meine Mitarbeiter während der Arbeitszeit sich in elaborierten Postings darüber auszulassen, dass es ihr Recht sein sollte, Haustiere mit ins Büro zu bringen und bezahlte Krankentage für den Hund zu haben?

Mehr dazu in meinem Gastbeitrag bei Focus Online >>>

Wie seht ihr das? Sind das Ausnahmefälle oder wie kommt es zu dieser Entwicklung? Ich freue mich auf den Austausch mit euch in den Kommentaren!

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