In unserem Zeltlager war ein Junge, der als Mädchen geboren worden war und durch den ganzen Prozess arg mitgenommen war. Auf Instagram nannte er sich „Little Stupid Boy“. Das tat mir richtig weh. – Nach dem Camp kam er extra nochmal zu mir und bedankte sich. Er sagte, er habe sich jetzt auf Insta in „Happy Big Boy“ umbenannt. Ich hab geheult, so habe ich mich für ihn gefreut.
Das ist mein Engagement: Ich setze mich handfest für Kinder ein, denen es nicht so gut geht. Schattenkinder zum Beispiel: Das sind Kinder, die ein behindertes Geschwisterkind haben und die deshalb weniger Aufmerksamkeit bekommen, ohne dass daran jemand Schuld ist.
Geld sammeln war mir zu wenig
Ich finde Spenden ja gut. Aber mir persönlich gibt das nicht genug, ich habe das gemerkt. Du gibst Geld für einen guten Zweck … ok. Aber du bleibst dabei passiv.
Dabei ist es doch so: Das Leben hat es extrem gut mit mir gemeint. Niemals hätte ich gedacht, dass ich so weit komme. Und das meine ich nicht nur materiell. Der Gedanke, nicht nur Geld zu geben, sondern aktiv etwas zurückzugeben und so zu etwas Sinnvollem einen Beitrag zu leisten, hat sich für mich gut angefühlt. Ich finde, sowas erdet dich. Also: Ich wollte aktiv etwas tun.
Alles kommt zu dir zurück!
Irgendwann hat mich ein Bekannter angesprochen, der inzwischen zu einem meiner besten Freunde geworden ist: Er hat mich zur Spendergala des Vereins Kinderlachen e.V. eingeladen. Der Verein unterstützt hilfsbedürftige und kranke Kinder in Deutschland und sorgt für das, was sie brauchen: Möbel, Materialien für Schule und Freizeit, medizinische Geräte, Betten und Vieles mehr.
Dort habe ich angefangen für die Kids Spenden zu sammeln. Und: Ich kann das ja gut 😉
Seit 2018 bin ich offizieller Botschafter von Kinderlachen.
Meine Herzensangelegenheit
Spenden sammeln fühlt sich für mich deutlich besser an als nur Spenden. Aber auch das hat mich nicht ganz erfüllt. Ich wollte selber dafür sorgen, den Kindern ihr Lachen zurückzugeben. Darum habe ich zusammen mit meiner Frau Andrea 2019 in Kooperation mit Kinderlachen und dem Projekt „Bärenstark“ der Carls-Stiftung das erste Kids Camp für Teenager auf die Beine gestellt. Und das nicht irgendwo, sondern auf genau dem Campingplatz an genau dem See, wo ich groß geworden bin.
In dem Camp ging’s nicht alleine darum Spaß zu haben, sondern auch darum, den Kindern und Jugendlichen konkrete Mittel an die Hand zu geben, mit denen sie ihren Alltag meistern können. Und der Alltag ist für viele von ihnen nicht leicht! Gute Freunde und Kollegen von mir helfen mit und machen Workshops oder Comedy-Programm oder kochen mit den Kids.
Das Kids Camp ist für mich eine echte Herzensangelegenheit. Ich kann mir nichts Schöneres vorstellen als das Lachen eines glücklichen Kinds.