Juso-Vorsitzender Philipp Türmer hat dazu seine ganz eigene Meinung. Seiner Ansicht nach sind die Erben großer Vermögen in unserem Land allesamt »reiche Schmarotzer«. Darauf von Markus Lanz in der Sendung am Mittwoch (21.02.2024) angesprochen, forderte er erneut eine progressive Erbschaftssteuer mit einem Spitzensatz von 90 Prozent ab der neunten Million. Da ist mir erst mal die Spucke weggeblieben, als ich das gehört haben.
Keine Frage, natürlich gibt es sie, die jungen Erben einer Dynastie, die eher durchs Leben taumeln, keine Party auslassen, das dritte Studium abbrechen und von Beruf in erster Linie Sohn oder Tochter sind. Und es sich von ihrem Erbe gutgehen lassen.
Doch meiner Ansicht nach blendet Herr Türmer aus, dass es auch die andere Seite gibt: Erben, die von klein auf in dem Bewusstsein großgezogen worden sind, dass sie als Mitglieder einer Unternehmer-Familie eine Verantwortung haben. Die nicht zuerst an das Geld auf dem Konto denken, sondern daran, Arbeitsplatze zu schaffen und zu erhalten. Und ihren Teil dazu beizutragen, dass unsere Wirtschaft nicht völlig dein Bach runtergeht. »Schmarotzer« ist hier in meinen Augen weit daneben gegriffen.
Ganz ehrlich: Als Unternehmer arbeitest du auch dafür, deiner Familie ein gutes Leben zu ermöglichen und sie langfristig abzusichern. Daher finde ich das Thema Erbschaftssteuer an sich schon eine Frechheit. Warum sollen meine Erben nochmal Steuern zahlen für etwas, was ich mein Leben lang mit ehrlicher Arbeit aufgebaut habe – und wovon ich jede Einnahme bereits versteuert habe?
Von den Reichen nehmen und es den Armen geben – wir sind hier nicht im Sherwood Forest. Und wenn unseren Politikern keine besseren Lösungen einfallen als noch mehr Steuern auf alles mögliche, sehe ich schwarz für unser Wirtschaftswachstum.
Mehr dazu in meinem neuen Gastbeitrag bei >>> FOCUS ONLINE.
Wie seht ihr das Thema? Ich freue mich auf den Austausch in den Kommentaren!
Euer Martin